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1. Bundesvision Song Contest

Die hessische Band „Juli“ hat am Samstag, den 12.02.05, den deutschen “Bundesvision Song Contest“ mit ihrem Song „Geile Zeit“ für sich entschieden. In meinen Augen auch ein Trost dafür, dass ihr Riesenhit „Die perfekte Welle“ aufgrund der Flutkatastrophe und möglichen Pietätsgründen aus der Rotation der Rundfunksender genommen worden war.

Ein Kompliment auch an Sängerin Eva Briegel, die heute morgen dem Smalltalk von FFH-Moderator Johannes Scherer tatsächlich entgegenhalten konnte und die besser/schlechter Wertung eines solchen Wettbewerbs relativierte. Natürlich machte Scherer ein großes Bahoo, dabei ist gerade FFH ein Sender, der deutschsprachige Bands kaum zu Wort kommen lässt. Zumindest während der Zeiten, zu denen ich das zweifelhafte Vergnügen habe, läuft nur englischsprachiges – Hupfdohlen bevorzugt. Ein Grund, warum ich die Radiobesitzerin zuweilen bitte, wenigstens zu HR3 zu wechseln.

Dabei gibt es in Deutschland derzeit nicht nur gute Bands – die gab es schon immer -, sondern auch eine hohe Akzeptanz des Publikums. Zu nennen wären meine persönlichen Favoriten, die „Sportfreunde Stiller“, die mit „Ein Kompliment“ ein schönes und eingängiges Liebeslied voll Power abgeliefert haben. Auch die Berliner „Wir sind Helden“ oder „Virginia Jetzt!“ sind hörenswert, lediglich „Silbermond“ überschreitet etwas zu oft die unsichtbare Grenze zwischen populärem Deutsch-Rock und Schlager.

Aber immerhin, wenn ein solcher Songcontest die Aufmerksamkeit von hit- und mainstreamfixierten Sendern wie FFH auch mal auf „Gutes aus deutschen Landen“ lenken hilft, dann will ich zufrieden sein. Es gibt eben kreativere Werkzeuge als den Holzhammer der gesetzlich verordneten Quotenregelung.

 Nur eines noch: auch der schönste deutschsprachige Song nervt, wenn er ständig rotiert. Also bitte Abwechslung!

Loewenherz / Frisbee

Autor: Loewenherz / Frisbee

Mit acht Jahren Klavierunterricht, ab 18 E-Gitarre und Bassgitarre. 1983 erste Band. Erster Tonträger 1989 (MC VenDease live). Lehrer für Bassgitarre. Musik-Journalist beim Fachmagazin "the Bass" (vorher: "Der rasende Bass-Bote") & dem hessischen Musikermagazin Kick'n'Roll. Musik-Projekte in Offenbach und Frankfurt mit Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten. Gesangsunterricht im Bereich funktionaler Stimmbildung nach Lichtenberg und Reid mit Studium klassischer Literatur. Diplomarbeit zum Thema "Musikimprovisation in der Sozialpädagogik". Seit 1996 sporadische Auftritte mit meist improvisiertem Charakter. Bands: Bernstyn, Procyon, Uwe Peter Bande, Ven Dease (Saarland) sowie Reality Liberation Front, PLK, Valis (Frankfurt). Live-Mixer bei Lay de Fear.

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