veröffentlicht in der Kick’n’Roll Nr. 14, November 96
Eine Hilfe für besseres Hören und vieles mehr: die Tomatis-Methode
Der französische HNO-Arzt Alfred Tomatis kam aufgrund vieler Forschungen zu mehreren tiefgreifenden Erkenntnissen, die vor allem den menschlichen Hörapparat betreffen. Aufgrund dessen entwickelte er ab 1950 einen Hörsimulator, das sogenannte ‘Elektronische Ohr’, bestehend aus Mikrophon, Verstärker, Filtern, Tonband und Kopfhörer. Die Anwendung dieser Apparatur kann erstaunliches bewirken, was Frank Doerr aus der Perspektive des Rockmusikers kurz beleuchtet.
Spot 1: Ohrprobleme
Störungen wie Geräuschempfindlichkeit, Tinitus (Ohrgeräusche) oder Hörsturz werden durch Streßfaktoren wie übermäßige Lautstärke, Leistungsdruck oder auch Drogenmißbrauch hervorgerufen. Eine Hörkur kann dies beheben. Laut Berliner Morgenpost vom Januar 95 hat sich Kollege Sting wegen drohender Taubheit deshalb in Behandlung begeben – natürlich in Paris, beim Meister selbst.
Spot 2: Psychische Probleme
Schon mal Lampenfieber oder Ve-sagensängste gehabt? Die Tomatis-Methode wirkt stabilisierend und motivierend auf die Psyche und stärkend auf das Selbstwertgefühl. Prominenteste Patientin aus diesem Grund: Maria Callas
Spot 3: Entwicklung von Stimme, Gesang und Gehör
Stimme und Ohr bilden einen Regelkreis, d.h. Frequenzen, die das Ohr nicht oder kaum wahrnimmt, fehlen auch in entsprechendem Maß in der Stimme. Eine Hörkur kann die Funktion des Ohres verbessern und somit der Stimme das volle Potential zurückgeben.
Spot 4: Motorische Fertigkeiten
Das Ohr hat neben dem Hörsinn vielfältige Aufgaben. Hier ist der Gleichgewichtssinn verankert, über den der gesamte Muskeltonus des Körpers gesteuert wird. Alle quergestreiften Muskeln werden so vom Ohr kontrolliert und deren Feinabstimmung vorgenommen.
Ein Instrument kann als Verlängerung des Körpers betrachtet werden und deshalb nur so gut klingen wie der Körper funktioniert. Im Optimalfall bilden der Körper (vom hörenden Ohr bis hin zu den Extremitäten) und das Instrument eine Einheit. So mußte ein langjähriger, älterer Drummer aus unserer Region kurzfristig das Spiel mit der Dubblebass lernen und hatte immense Schwierigkeiten damit. Nach einer Hörkur flutschte es nur so. Auch Gitarristen wissen entsprechendes zu berichten, was beispielsweise Läufe betrifft.
Spot 5: Kreativität und Selbstausdruck
Ich unterteile die Ausdrucksfähigkeit eines Musikers in zwei Bereiche: Technik und Seele. Am genußreichsten und intensivsten wird das Zuhören, wenn beides optimal zusammenkommt. Das Ohr liefert nun dem Gehirn und dem gesamten Nervensystem die Energie, welche die Denk- und Wahrnehmungsfähigkeit – besonders die Kreativität – anregt. Diese Energie ist in hohen Frequenzen enthalten, doch müssen die meisten Ohren erst für das weitere Spektrum der Obertöne geöffnet werden. Zudem wirkt ein Zustand von Entspannung und Wachheit fördernd auf die Ausdrucksfähigkeit. Dieser Zustand wird durch die Fähigkeit erreicht, sowohl das Gehirn zu dynamisieren als auch alle Muskeln des Körpers durch die Förderung einer optimalen Körperhaltung zu entspannen. Dies wirkt sich natürlich nicht nur auf Hobby und Beruf, sondern auch das Privatleben aus.
Spot 6: Kommunikation und Konzentration
Der Tastenmensch versucht dem Drummer zum x-ten Mal eine Idee zu erklären, doch der scheint auf seinen Ohren zu sitzen. Dafür vergißt der Gitarrist ständig den Songablauf. Oh, Mann. Offenere Ohren bedeuten gesteigerte Fähigkeiten des Zuhörens und des Sich-Mitteilens sowie der Ausdrucksfähigkeit. Weiterhin fördert das elektronische Ohr die Nutzung der kürzesten Nervenbahnen zum Gehirn (rechtes Leitohr), so daß der Lernprozeß erleichtert wird und Gedächtnis und Konzentration stark angeregt werden.
Spot 7: Fremdsprachenintegration
Die große Japantour steht bevor und außer ‘Yen’ keine Checkung? Jede Sprache besitzt charakteristische Frequenzbereiche. Dadurch ist es möglich, über das Elektronische Ohr eine fremde Sprache ähnlich wie die eigene Muttersprache zu integrieren. Dies ersetzt zwar nicht den Sprachkurs, fördert seine Wi-kung aber enorm. Bekanntester Kunde: Gerard Depardieu.
Und wie läuft eine Hörkur?
An Anfang steht ein umfangreicher Horchtest. Auf dieser Grundlage erfolgen drei Phasen á ein oder zwei Wochen täglicher Sitzungen unter dem Kopfhörer. Darüber wird vor allem Musik von Mozart eingespielt, wobei das elektronische Ohr ständig die Filter wechselt. Dies trainiert sämtliche Muskeln des Hörapperates, was sich auf Psyche und Physis positiv auswirken soll.
Fazit:
Klingt alles phantastisch, doch hat die Geschichte zwei Haken. Zum einen ist eine komplette Hörkur nicht gerade billig und die Krankenkassen zahlen nur selten (sprich bei schweren Problemen). Zudem muß man bereit sein, einiges an Zeit zu investieren. Seit ‘93 gibt es ein Tomatis-Institut in unserer Region:
Kontakt:
Tomatis-Institut für Audio-Psycho-Phonologie, Monika Warner, Theodor-Heuss-Ring 62, 63128 Dietzenbach (Umzug nach Ffm geplant), Fon: 06074/29843, Fax: 060/31495
02/06/2013 @ 17:06
Es wäre sehr freundlich, wenn Ihr meine Anschrift und Telefonnummer ändern könntet. Herzlichen Dank
„Arminiusstr. 44“, 63128 Dietzenbach
Tel: 06074-918 20 00
Merci
Pingback: Funktionale Stimmbildung - Auf Orpheus Spuren - Basics auf Muzik23