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Freie Frequenzen für alle!

veröffentlicht in der Kick’n’Roll Nr. 17, August 97

Bürgerfernsehen am Beispiel Offenbach/Frankfurt und was das mit dem gemeinen örtlichen Musiker zu tun hat

Seit dem 15. Mai dieses Jahres ist er auf Sendung, der Offene Kanal Offenbach/Frankfurt,  der dritte in Hessen nach Kassel und Gießen. Außer in den beiden Mainmetropolen ist er auch in Mühlheim und Neu-Isenburg auf Kanal 4 des Kabelfernsehens von 14.00 bis 2.00 Uhr zu empfangen. Jeder, der im Sendegebiet wohnt, kann Fernsehbeiträge produzieren und senden. Dabei wird keinerlei Vorzensur geübt, geltende Gesetze müssen allerdings beachtet werden.

Für euch MusikerInnen bedeutet dies, daß ihr – sofern ein Bandmitglied im Sendegebiet wohnt – eure Videos dort einreichen könnt, und diese auf jeden Fall gesendet werden. Doch deckt der offene Kanal die komplette Bandbreite der Produktion ab. Ihr könnt dort also das komplette Equipment wie beispielsweise Camcorder mieten, das zur Anfertigung eines Videos benötigt wird. In den Räumlichkeiten des OK stehen zur Bearbeitung des Rohmaterials Schnittplätze zur Verfügung, Um dies sinnvoll nutzen zu können, werden Kurse zu allen wichtigen Themen angeboten, sei es die richtige Handhabung einer Kamera, Nachvertonung, Maske oder Beleuchtung. Die Kurse können in Offenbach belegt werden oder über das Bildungszentrum des Offenen Kanals, einem Zusammenschluß der OK’s von Nordrhein/Westfalen, Rheinland-Pfalz (wo es 26 OK’s gibt) und Hessen. Wie alle anderen Angebote sind auch diese Kurse kostenlos, entsprechend dem Auftrag und Selbstverständnis der Offenen Kanäle. Diese werden übrigens über einen winzigen Teilbetrag (in Hessen genau 1%) der Rundfunk- und Fernsehgebühren finanziert, welche die GEZ eintreibt.

Seit Juli ist übrigens auch das Livestudio fertig, aus dem heraus ihr direkt senden könnt. Das Studio kann für vier Stunden gemietet werden, von denen eine als reine Sendezeit gedacht ist. Gruppen, die vor allem akustisch spielen wollen oder nur geringen technischen Aufwand betreiben, dürften wenig Schwierigkeiten haben. Da nur ein 16-Kanal-Mixer zur Verfügung steht, empfiehlt es sich für alle anderen, die Musik per Voll- oder Halbplayback zu übertragen. Wichtig ist aber, daß ihr alles selber machen müßt. Ein Sendehelfer mag zwar gern mal einen Tip loswerden, ist aber ansonsten nur für die korrekte Einspeisung eurer Signale verantwortlich. Daher empfiehlt es sich, einmal das Nutzerforum zu besuchen, das Donnerstags abends stattfindet. Dort tauschen sich regelmäßige User aus, die euch sicher weiterhelfen können. Auf jeden Fall bietet sich hier ein Lernfeld, das seinesgleichen sucht.

Kontakte: Offener Kanal Offen-bach/Frankfurt, Berliner Straße 175, 63067 Offenbach, Fon: 069/82369100, Fax: 069/82369101
Bildungszentrum Offener Kanal, Prinzregentenstr. 48, 67063 Ludwigshafen, Fon: 0621/522015, Fax: 0621/5210928
Die Beauftragte für Offene Kanäle in Hessen, Adr. siehe OK Kassel, Fon: 0561/7391685
Offener Kanal Kassel, Im Kultur-Bahnhof, 34117 Kassel
Offener Kanal Gießen, Unterer Hardthof 19, 35398 Gießen

Loewenherz / Frisbee

Autor: Loewenherz / Frisbee

Mit acht Jahren Klavierunterricht, ab 18 E-Gitarre und Bassgitarre. 1983 erste Band. Erster Tonträger 1989 (MC VenDease live). Lehrer für Bassgitarre. Musik-Journalist beim Fachmagazin "the Bass" (vorher: "Der rasende Bass-Bote") & dem hessischen Musikermagazin Kick'n'Roll. Musik-Projekte in Offenbach und Frankfurt mit Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten. Gesangsunterricht im Bereich funktionaler Stimmbildung nach Lichtenberg und Reid mit Studium klassischer Literatur. Diplomarbeit zum Thema "Musikimprovisation in der Sozialpädagogik". Seit 1996 sporadische Auftritte mit meist improvisiertem Charakter. Bands: Bernstyn, Procyon, Uwe Peter Bande, Ven Dease (Saarland) sowie Reality Liberation Front, PLK, Valis (Frankfurt). Live-Mixer bei Lay de Fear.

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